Kurkölnische Landesburg zu Kempen (Anm.: durch Panorama-Bearbeitung wirken die ursprünglich geraden Dachlinien perspektivisch verbogen (Foto: belta.de)

Wissenswertes

Anfahrt: vom Ruhrgebiet aus über die A40 Richtung Venlo. Über den Rhein ca. nach 25km  Abfahrt Nr. 5 Kempen. Der Ausschilderung folgen. Parken ist im Ring möglich. Anfahrt zur Bockwindmühle Tönisberg: von Kempen Stadtmitte / Ring aus Hülserstrasse (B509) und B9 in Richtung Tönisberg. Entfernung ca. 12km.

Der Buttermarkt lädt zum Verweilen ein (im Hintergrund der Kirchturm der Propsteikirche, Foto: belta.de)

Kempen im Kreis Viersen (linker Niederrhein) hat ca. 36000 Einwohner. Höchste Erhebung ist mit 68m über NN der Wartsberg, eine eiszeitliche Moräne nahe Tönisberg (wo sich auch die weiter unten erwähnte Windmühle findet).


Ein Ausflug lohnt sich, denn hier finden sich eine schöne Burg, ein gut erhaltenes Stadttor und mit dem Buttermarkt eine Stadtidylle, die zum Verweilen einlädt. Die Propsteikirche und das Kloster enthalten noch einige historische Schätzchen.

„Et Kemp‘sche Huus“ in typischer Fachwerkbauweise. Das Haus stand ursprünglich an anderer Stelle und wurde komplett in Einzelteile zerlegt und hier wieder aufgebaut (Foto: belta.de)

Brunnen auf dem Buttermarkt mit Erinnerung an die Gefallenen des ersten Weltkrieges - „Die Stadt Kempen ihre für das Vaterland gefallenen Söhnen“ (Foto: belta.de)

Propsteikirche St. Marien

Zugang zur Propsteikirche vom Buttermarkt aus (Foto: belta.de)

Sehr zentral in der Stadt (unmittelbar angrenzend an den Buttermarkt) findet sich die Propsteikirche St. Marien. In ihr finden sich einige Schätze, u.a. historische Schnitzarbeiten, drei Antwerpener Retabel und Gemälde.

Innenansicht der Propsteikirche St. Marien - Blick nach oben (Foto: belta.de)

Aufwändige Gemälde im Bereich des Altars (Foto: belta.de)

(Foto: belta.de)

Chorgestühl & Holzschnitzereien

Chorgestühl (zur rechten Seite des Altars, Foto: belta.de)

Detailaufnahmen der Schnitzmotive unter den Chorstühlen, u.a. mit den symbolischen Figuren Fuchs, Kranich, Gänse, Foto: belta.de)

In der Propsteikirche findet sich ein gut erhaltenes Chorgestühl links und rechts des Altars. Die Stühle sind unterhalb mit liebevoll geschnitzten Motiven versehen.

Die grosse Orgel, die sich rückwärtig (über dem Eingang) findet, ist relativ jung. Interessanter sind die beiden Orgelprospekte links und rechts seitlich dem Altar. Diese wurden zwar auch zwischenzeitlich restauriert, man hat aber bewusst Original-Teile (Seitenteile /Schnitzereien) bestehen lassen. Das erkennt man an der Tönung des Holzes. Hellere und dunklere Stellen weisen auf jüngere bzw. ältere Bestandteile.

Orgelprospekt

Orgelprospekt oben seitlich des Altars rechts (Foto: belta.de)

Ehemaliges Franziskanerkloster (Foto: belta.de)

Franziskanerkloster

Ein erstes Franziskanerkloster wurde 1627-1630 an der Burgstrasse errichtet. Mit Unterstützung des Kurfürsten Clemens wurde das Kloster 1746-1748 erneuert und erweitert. 1794 wurde das Kloster durch die franz. Revolutionssarmee in ein Lazarett umgewandelt und die Mönche wurden vertrieben. 1912 entstand in dem Haus das Kramer-Museum

Heute beherbergt das Haus neben dem Kramer-Museum (dem Museum für niederrheinische Sakralkunst) das Kulturforum Franziskanerkloster und die Kreis- und Stadtbibliothek.

Ausstellung im Franziskanerkloster (Foto: belta.de)

Metallenes Modell der Stadt - zu finden auf dem Buttermarkt (Erklärungen nachträglich eingefügt Foto: belta.de)

Kuhtor

Das Kuhtor ist das einzig noch erhaltene von vier ehemaligen Stadttoren, stammt aus dem Jahre 1350 und ermöglichte den Zugang vom Norden her. Der Name weist auf eine alte Viehtrift hin, die zu den saftigen Weiden im nördlich gelegenen Bruch führte.


1896 - 1898 wurde das Tor zu seiner heutigen Gestalt im neugotischen Stil umgebaut. Beachtet man die Ziegelfarbe, so erkennt man, wo das 3. Obergeschoss mit seinen gotischen Türmen aufgesetzt wurde.

Das Kuhtor im Norden der Stadt (Foto: belta.de)

Bockwindmühle Tönisberg

Neben einer Turmmühle, die sich in der Stadt findet, gibt es auch eine sehr schöne Bockwindmühle zu besichtigen. Diese Mühle wurde auf dem Mühlenberg (nahe Tönisberg) errichtet, da hier die höchste Erhebung den meisten Wind verspricht.


Eine Bockwindmühle wird auf einem einzigen Stamm (dem „Hausbaum“) errichtet, der in einem unter der Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell („Bock“) steht. Die ganze Mühle kann mithilfe des Aussenbalkens in den Wind gedreht werden.


Die Windmühle stammt aus dem Jahr 1802. Eine Mühlengesellschaft musste 4425 Taler aufbringen. Die Pacht für den ersten Pächter betrug 850 Taler. Der Mühlenbetrieb wurde 1913 eingestellt.


Bockwindmühle Tönisberg - Unten links ist der grosse Aussenbalken zu erkennen, mithilfe dessen die ganze Windmühle in den Wind gedreht werden konnte (Foto: belta.de)

Haus Weinforth - das älteste mit einem Steingiebel versehene Haus der Stadt. Erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Foto: belta.de)